24Regel

24 Stundenregel

Ziel der 24 Stundenregel

Differenzierung zwischen:

Vorgehensweise bei der Anwendung der 24 Stundenregel

Nach passivem Bewegen eines Gelenkes oder nach einer funktionellen Übung oder Trainingseinheit werden zusammen mit dem Patienten die ersten 24 Stunden danach ausgewertet.

  • Der Patient sendet 24 Stunden nach seiner Behandlung dem Therapeuten eine Nachricht per Mail, SMS oder Whatsapp:
    • Auch wenn keine Reaktion auftritt
    • Lieber kein Telefonat, da dies zu zeitintensiv ist.
Vorteil der 24 Stundenregel
  • Sie werden als Patient aktiv in der Wiederherstellung mit einbezogen und Sie bekommen Einsicht in eine realistische Übungsdosierung.
24 Stundenregel: erwünschte Reaktion (24 Stundenregel ist negativ)

Erwünscht ist eine Reaktion, d.h. eine erträgliche Schmerzschwellung, Stauungsgefühl, Wärme oder Rötung, welche maximal 24 Stunden anhält und während dieser 24 Stunden abnimmt. Diese Gewebsschädigung ohne Zellltod schränkt sich ein auf eine Produktschädigung und die Symptome entstehen auf der Grundlage einer neurogenen Entzündung

24 Stundenregel: unerwünschte Reaktion (24 Stundenregel ist positiv)

Unerwünscht ist eine Reaktion mit nächtlichen Schmerzen (Rötung, Schwellung, Wärme, Functio laesa), welche nach 24 Stunden zunehmen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine Gewebsschädigung mit Zelltod.

Diese erneute Schädigung erzeugt eine klassische Entzündungsreaktion und dauert min. 48 Stunden und im Schnitt 2-7 Tage (de Morree 2014)

Die Ursache dieser klassischen Entzündungsreaktion kann sein:

  • Intraartikulär (Im Gelenk)
  • Extraartikulär (Außerhalb vom Gelenk)
Intraartikulär
  • Hydrops und/oder internes Derangement = Synovitis
  • Eine erneute Knorpelschädigung, nach einer Spitzenbelastung bei einem arthrotischen Gelenk oder einem Gelenk mit einer intraartikulären Schädigung (z.B. SLAP).
  • Wenn zu früh und zu aggressiv nach einer längeren Immobilisation (ab 2 Wochen) bewegt wird. Das gilt für passive Mobilisationstechniken, aber auch für ein zu rasches assistives oder aktive Bewegen.
  • Postoperativ können intraartikuläre Rekonstruktionen durch eine zu frühe und zu hohe Belastung zerstört werden, deshalb fordern manche Chirurgen das nach einer Schulteroperation 6 Wochen immobilisiert wird.
Extraartikulär
  • Eine erneute Bindegewebsschädigung kann sowohl in der regulären konservativen, als auch in der postoperativen Behandlung stattfinden.
  • Zu schneller Belastungsaufbau nach einer partiellen Bindegewebsruptur des Wadenmuskels oder eine zu schnelle erneute Belastung einer operierten Rotatorenmanschette.
  • Wenn es eine unerwünschte Reaktion gibt, gilt es die gewählte Therapiestrategie zu unterbrechen, neu zu überlegen und in der Dosierung anzupassen!
Zusammenfassung