Aktuelles aus der Wissenschaft
Auf dieser Seite gibt es aktuelle wissenschaftliche Informationen für Ärzte und Therapeuten über die Behandlung von Patienten mit Schulterschmerzen:
01.07.2016: Mobilisation der Wirbelsäule als grundsätzlicher Teil der konservativen Schulterbehandlung
In den letzten Jahren nimmt der Konsens über die Miteinbeziehung der thorakalen, zervikothorakalen und zervikalen Wirbelsäule bei der Schulterbehandlung zu. Jeremy Lewis beschreibt es in seinem SSMP-Konzept (Shoulder Symptom Modification Procedure). (Lewis, 2010)
Auch für das SND spielt das Erlernen, Vertiefen und Wiederholen von Mobilisationstechniken in dieser Region eine zentrale Rolle. Die wissenschaftliche Basis für die Entwicklung dieses Therapieansatzes, wurde u.a. durch die Review von Walser und Kollegen gelegt. (Walser et. al. 2009)
28.06.2016: „Aus der Zeitschrift Physiopraxis, Mai 2016“
Tobias Baierle, Mitglied des SND und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates, verfasste einen Artikel über EUSSER – unseren europäischen Dachverband.
Ricardo Knauer 20.06.2016
- Mit 16% stehen Schmerzen im Bereich der Schulter an dritter Stelle aller muskuloskelettalen Schmerzen (Urwin et al., 1998). Impingement- und Rotatorenmanschetten-Syndrome sind hierbei die am häufigsten gestellten medizinischen Diagnosen (Tekavec et al., 2012).
- Chris Littlewood, Physiotherapeut und Senior Research Fellow der University of Sheffield, zeigt in dieser Präsentation auf dem Sports Medicine Congress 2016 in Dänemark die Grenzen der klinischen und radiologischen Diagnostik bei Tendinopathien der Rotatorenmanschette auf. Er stellt zudem dar, wie er als Physiotherapeut den diagnostischen Prozess gestaltet.
- Darüber hinaus beschreibt er die Bedeutung einer Übungstherapie und nennt hierbei wichtige Parameter. Auch die externe Evidenz anderer Interventionen wird besprochen. Die vorgestellten Ergebnisse sollten allerdings unter anderem vor dem Hintergrund extensiverer systematischer Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen wie etwa von Desjardins-Charbonneau et al. (2015) betrachtet werden.
1 Desjardins-Charbonneau, A., Roy, J., Dionne, C. E., Frémont, P., Macdermid, J. C., & Desmeules, F. (2015). The Efficacy of Manual Therapy for Rotator Cuff Tendinopathy: A Systematic Review and Meta-analysis. Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy,45(5), 330-350. doi:10.2519/jospt2015.5455
2 Tekavec, E., Jöud, A., Rittner, R., Mikoczy, Z., Nordander, C., Petersson, I. F., & Englund, M. (2012). Population-based consultation patterns in patients with shoulder pain diagnoses. BMC Musculoskeletal Disorders,13(1), 238. doi:10.1186/1471-2474-13-238
3 Urwin, M., Symmons, D., Allison, T., Brammah, T., Busby, H., Roxby, M., . . . Williams, G. (1998). Estimating the burden of musculoskeletal disorders in the community: The comparative prevalence of symptoms at different anatomical sites, and the relation to social deprivation. Annals of the Rheumatic Diseases,57(11), 649-655. doi:10.1136/ard.57.11.649
- Die Masterthesis von J.P. Nagelmaeker von 3. Juli 2015 „How do Shouldernetworks operate in relation to patient population and provided care“ an der Universität Utrecht erhöht die externe Evidenz über die Effektivität von Schulterspezialisten. Nicht desto trotz ist dennoch ein langer Weg erforderlich, die Schulterspezialisten in den Niederlanden breit zu etablieren. Der erste Schritt ist aber gemacht.